Die Pariser AGE

Die Auslandsgruppe Europa (AGE)

Die AGE Paris ist organisatorisch dem in Brüssel ansässigen Verein Auslandsgruppe Europa zugehörig. Mitglieder der AGE sind deutsche Liberale, welche außerhalb Deutschlands in Europa leben und dennoch Einfluss auf deutsche Politik nehmen und sich austauschen möchten. Die AGE hat innerhalb der FDP den Status vergleichbar einem siebzehnten Landesverband erhalten. Als "Landesverband Europa" entsendet sie Mitglieder zu Bundesparteitagen und Bundesfachausschüssen, wo sie jeweils anhörungs- und stimmberechtigt ist. Noch heute ist die FDP die einzige Partei, die mit Gruppen in Brüssel, Paris und London auch im Ausland organisiert ist.

 

 

Die Pariser AGE

Die Gründung der Pariser Gruppe in der Auslandsgruppe Europa der FDP geht zurück auf das

Jahr 1979. Im Herbst fanden erste Gespräche zwischen Hanns-Martin Bachmann und

Giselher Schlebusch statt, die dann zu Beginn des Jahres 1980 zu den ersten Treffen von

Interessenten führten. Ein wichtiges Anliegen in den Gründungsjahren der Pariser Gruppe

war die Forderung nach dem Wahlrecht der Auslandsdeutschen.

Zum 15. März 1985 wurde das Bundeswahlgesetz geändert und das Wahlrecht für Deutsche

eingeführt, die außerhalb der Bundesrepublik ihren festen Wohnsitz haben.

In der Mitgliederversammlung vom 8. Mai 1981 wurde die „Gruppe Paris“ als eigenständige

Gliederung innerhalb der Auslandsgruppe Europa der FDP gegründet. Zwölf von siebzehn

Gründungsmitgliedern waren anwesend, drei hatten Vollmachten erteilt. Der erste Vorstand

sah wie folgt aus: Vorsitzender: Giselher Schlebusch, Stellvertretende Vorsitzende: Dr.

Wolfgang Wenner, Dr. Klaus Wenger, Schatzmeister: Peter Ascher.

Bereits vor der Gründung als eigenständige Gruppe wurden zwei öffentliche

Veranstaltungen mit Martin Bangemann und Irmgard Adam-Schwaetzer durchgeführt, die

u.a. dazu dienten, die im Raum Paris lebenden Deutschen auf die FDP aufmerksam zu

machen. Einer der zurücklaufenden Coupons im Jahr 1980 fiel besonders auf: „Ich

interessiere mich für die Pariser Gruppe der FDP – Folgende Themen erscheinen mir wichtig:

Überleben der FDP!“

Danach gibt es im Schnitt drei öffentliche Veranstaltungen pro Jahr, (siehe Tabelle der

Veranstaltungen im Teil II).

 

Im Juni 1982 führt die Pariser Gruppe die 12. Ordentliche Mitgliederversammlung der

gesamten AGE durch, zu deren Abschluss der deutsch-französische Professor Joseph Rovan

einen Vortrag hält zum Thema „Europäische Politik aus der Sicht der Liberalen“.

Einer der treuesten FDP-Abgeordneten bei öffentlichen Vorträgen war Ulrich Irmer, sowohl

als Bundestagsabgeordneter als auch als Mitglied des Europäischen Parlamentes. Seine

Lieblingsthemen waren liberale Außen- und Europapolitik.

Die erfolgreichste öffentliche Veranstaltung mit über fünfzig Teilnehmern fand im April 1987

statt. Kurz vor den Wahlen in Hamburg kam der bekannte Staats- und Völkerrechtler Prof.

Dr. Ingo von Münch nach Paris zu einem Vortrag über das Thema „Deutschland – ein Volk,

ein Staat, ein Nichts?“ Er verteidigte vehement den Gedanken der Wiedervereinigung, der

bei den meisten deutschen Teilnehmern der Veranstaltung auf Skepsis stieß, dagegen von

den französischen Teilnehmern positiv aufgenommen wurde. Er führte die FDP bei den

Wahlen vom 17. Mai 1987 zurück in die Hamburgische Bürgerschaft und war bis Juni 1987

Senator für Wissenschaft und Kultur. Unser Kommentar (zum Spaß): Man muss eben zur

Pariser Gruppe kommen, um in Deutschland die Wahlen zu gewinnen!

Martin Bangemann, der schon zu Beginn des Bestehens der Pariser Gruppe 1980 zu einem

Vortrag über „Die politischen Aufgaben der Liberalen in Deutschland und Europa“

gekommen war, gab uns im Januar 1988 als Bundeswirtschaftsminister noch einmal die Ehre

mit einer öffentlichen Veranstaltung zum Thema „Ein liberales Konzept für Europa“.

In der Mitgliederversammlung vom Juni 1991 wurde der Vorstand der Pariser Gruppe neu

gewählt und neuer Vorsitzender wurde Klaus Schmitter.

 

Paris/Héricourt sur Thérain

20 September 2018